Heute war meine Promotionsfeier. Dekan, Rektor und einige bekannte Gesichter, viele völlig unerwartet, bei einer Feierstunde mit Überreichung der Urkunden. Festlich angezogene Familienclans, inklusive dem meinen, füllten die Universitätsaula. Ich hatte wirklich Spaß daran, auch wenn die Freude durch meine Doktorarbeit an sich, mein Verschlafen nach dem Nachtdienst! und die zeitliche Distanz zum Schreiben der Arbeit (ganz zu schweigen von den Experimenten) nicht ganz euphorisch war. Danach ein feines Essen, ein wunderschönes Geschenk von meiner Familie. Mir fehlt der Mann an meiner Seite.
Die Vorstellung, den anderen zu einem Zeitpunkt im Leben kennen zu lernen, zu dem man die Meilensteine der Biografie noch vor sich hat und sie gemeinsam erlebt, statt sie später erzählt zu bekommen, finde ich wunderbar. Wer auch immer einmal mein und sein Leben mit mir teilen wird, er wird nie bei meiner Promotionsfeier gewesen sein (naja, es sei denn, ich treffe schicksalhaft auf einen der heutigen Anwesenden, die aber fast alle ihre Kinderwägen geschoben haben...). Es erscheint sehr zimperlich, darüber Aufhebens zu machen, aber diese Gedanken machen mich tatsächlich traurig. Ich habe das Gefühl, dass die Lässigkeit und Natürlichkeit beim Kennenlernen und in den Beziehungen (wie lang ist die letzte schon her!) zunehmend schwindet. Das macht mir Angst.
Ich habe jemanden kennen gelernt. Internet dating. Ich glaube, er ist eher nicht geeignet zur Beziehung, wie ich sie mir wünsche. Oder sage ich das nur, weil er kleiner ist als ich? Man muss sehen. Schau mer mal - er wohnt in München