31.1.09

i crack under pressure

mir ist aufgefallen, dass meine posts zunehmend sarkastischer bzw. sogar verbittert werden. das macht mir angst. schon im pj hatte ich für die auslandstertiale ein blog eingerichtet und war zu der zeit gottweiß nicht gerade unbeschwert. trotzdem hatte ich viel mehr dinge über meine außenwelt zu berichten, und die posts klangen und klingen immer noch wenn auch nicht überhappy dann immerhin entspannt.
das scheine ich verloren zu haben - was sagt das über mein leben aus? bin ich überhaupt glücklich?

ich fühle mich zunehmend als versager. vordergründig betrachtet hat mir die intensivstation einen knacks verpasst, und eigentlich hatte ich zunächst auf imc und jetzt auf normalstation das gefühl, das überwunden zu haben. trotzdem fühl ich mich wie ein loser. und das liegt an zwei dingen:
1. keinen partner, mit dem ich pläne schmieden kann (nein, ich meine nicht die kitschige traumhochzeit sondern so banale dingen wie: wer fährt mit mir auf die galapagos-inseln und schwelgt noch in 10 jahren in den erinnerungen?)
2. keine ahnung von der forschung

die 7 (!) nachtdienste in drei wochen und die 6 in den folgenden zwei tun ihr übriges.

ich weiß nicht warum ich mich immer wieder in solchen situationen wiederfinde: sobald ich etwas alleine nicht schaffe (forschung), bin ich mehr als hilflos, eher gelähmt. schau ich mir meinen lebenslauf an, hab ich schon vieles hingekriegt, und immer im wesentlichen alleine. es scheint sich eingebleut zu haben: es ist meine schuld, wenn ich etwas nicht hinkriege, ich habe keinen anspruch auf hilfe. und das verstärkt versagensängste, verleidet mir die ganze thematik und führt dazu, dass ich mich mit dem thema noch weniger auseinandersezten will. und auf diese weise kann man den nobelpreis nicht gewinnen. ähnlich gings mir mit der doktorarbeit. ich bin schlecht im hilfe suchen und annehmen, was dazu führt, dass man mir vermutlich auch nicht gerne hilft, da ich meine seltsamen gefühle in solchen situationen auf den potentiellen helfer übertrage.



vor einigen tagen hab ich dem chef assistiert. der hat gesagt er sei enttäuscht, dass er noch keine papers von mir gesehen hat. darauf hab ich geantwortet, ich weiß. er meinte dann, ich hätte wohl eine drittgradige schreibschwäche. ich habe gefragt, wieviele grade es denn gebe. er antwortete: vier. die mit der viertgradigen schreibschwäche verteilen pakete bei der post.