I'm not here
Ich fühle mich, als stünde ich vor einem Scherbenhaufen. Den ich selbst angerichtet habe. Und darüber schwebt ein Schild. "Die großen Träume der kleinen U."
Dieses blog dient nurmehr als Ersatzcouch, wie es scheint. Seit langer Zeit nur vereinzelte posts in Extremsituationen. Wie gerade. Woher kommt dieses Gefühl, dass alles, aber auch wirklich alles, was man anpacken möchte/sollte/muss, keinerlei Sinn besitzt? Dieses Gefühl, wie auf einem Hochseil, wenn man vor Angst erstarrt keinen Schritt wagt, und doch weiß, wenn man sich nicht bewegt, kommt man nirgendwo an, und stürzen ist nur eine Frage der Zeit. Obwohl doch genau das Stürzen das ist, wovor man Angst hat. Ich habe den Eindruck, es gibt von mir zwei Versionen. Die Heldin und die Versagerin. Wann werden die zwei Freunde? Bisher verleugnen sie sich gegenseitig. Statt einander zu helfen. Ich kann die Ansprüche an mich nicht erfüllen. Und trotzdem spüre ich, dass ich vielmehr kann als ich tue. Doch für die Versagerin ist solch eine Erkenntnis lediglich ein weiters Zeugnis ihrer Handlungsunfähigkeit und lachhaften Winzigtums.
Mir ist wohl klar, dass solche Schwarzweiß-Malerei niemals ein distanziertes, um Objektivität bemühtes Situationsbild sein kann. Aber ich kann das Bild nicht verändern. Das ist das psychologische Äquivalent einer motorischen Lähmung. Man schaut sich seine Zehen an, weiß genau, wie es geht, sie zu beugen, kann die Bewegung vor sich sehen - aber die Muskeln regen sich nicht. Absolute Machtlosigkeit. In solchen Phasen (gab es andere seit ich, sagen wir, 12 bin?) nur ein Impuls: Nicht da sein. Flucht in Traumwelten. Stundenlanges Surfen, ungeöffnete Briefe, aborted plans all day.
Nichts, rein gar nichts hinzukriegen.