Welcome to the Glavnoje Upravlenije Ispravitelno-trudovych Lagerej
Am Tag vier der Hospitation hat man mir nun also zu verstehen gegeben, dass ich nächste Woche mit der Zusendung eines Vertrages rechnen kann. Ich hab Schiss.
Tatsache ist, dass es sich hier um eine Adresse erster Sahne für die Ausbildung zur Chirurgin handelt. Tatsache ist auch, dass ich mich hier in den Strukturen (a.k.a. Klüngel, Intrigen und Seilschaften...) halbwegs auskenne. Aber jetzt geht's eben richtig los, und ich glaube zwar, ich weiß, auf welchen Beruf ich mich da einlasse, aber ich habe Angst, dass es sich in der Realität nur noch schmerzhaft anfühlen wird. Und wollte ich nicht eigentlich auch in eine neue, eine GROSSE Stadt?!?
Nachdem die Hospitation zwar angenehm und abwechslungsreich, aber keinesfalls der große Test war, den ich erwartet hatte, habe ich mich langsam gefragt, welchem Zweck sie wohl dient. Bis es mir wie Schuppen von den Augen gefallen ist: Die Hospitation war ab spätestens dem zweiten Tag, da hatte sich der Oberarzt, dem ich zugeteilt war, schon längst seine Meinung gebildet, nur dazu da, dass ich irgendwann sage: JA, ICH WILL!! Wann darf ich endlich anfangen?!? Sie wollten ein klares Bekenntnis hören.
Und so ähnlich habe ich das dann auch heute formuliert. Worauf der Oberarzt mit seinem Chef gesprochen, mir danach die Hand gegeben und gesagt hat: "Tschüss, nächste Woche kommt dann der Brief." Und ich brauch auch den letzten Tag der Hospitation nicht mehr zu machen.
Hmm, mir fällt gerade auf, dass ich mich nicht an eine ganz eindeutige mündliche Zusage erinnern kann... naja, insgesamt schien es mir aber schon sehr unzweideutig.
Am Freitag noch ein Bewerbungsgespräch im Süden. Aber wahrscheinlich eher schon bald Gefangene des Gulags hier.
Luft anhalten und durch.
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